Autor/in: Karl-Martin Flüter
Titel: Das Werk
Erschienen: 2013

IBSN:978-3-000432-95-8
148 Seiten | Hardcover

Autor

Karl-Martin Flüter

Das Werk

1913 entstand am Rand von Paderborn die „Wagenwerkstatt Nord“. Zum Jubiläum 100 Jahre später erschien 2013 im TAKT-Verlag „Das Werk“ – eine Geschichte des „Bahn-Ausbesserungswerk“ und der Menschen, die dort arbeiteten und arbeiten.

In Mitarbeiterporträts, Fotos, Chroniken und Reportagen wird die enge Beziehung zwischen dem Werk und der Region deutlich. Das Ausbesserungswerk war mehr als ein Arbeitsplatz, sondern ein Lebensmittelpunkt für die „Bahner“ und ihre Familien, die sich zu Feiern, beim Sport, in eigenen Vereinen und im Bahner-Freibad trafen. Es entwickelte sich eine Arbeiterkultur, die im ländlichen geprägten Paderborner Land neu war und Paderborns Aufbruch in das Industriezeitalter markiert.

Die anspruchsvolle und oft schwere Arbeit im Werk wird immer wieder zum Thema, genauso wie der Stolz auf die produzierte Qualität, die das „Bahn-Ausbesserungswerk“ alle Krisen der Reichsbahn, der Bundesbahn und der Deutschen Bahn überstehen ließ.

„Das Werk“ ist ein Blick in eine vergessen geglaubte Arbeits- und Lebenswelt, informativ und zuverlässig recherchiert, glänzend erzählt. Mit vielen großformativen Fotos und historischen Abbildungen. Wer Paderborn kennen will, muss dieses Buch lesen.

Die Arbeit in der Strahlkabine ist die körperlich härteste Arbeit im Werk. Der Stahlkies kommt mit einem Druck von sieben Bar aus zwei Zentimeter dicken Düsen. Das ist notwendig, damit die „Strahler“ auch hartnäckige Farbreste von den Wagonwänden herunterbekommen. …

Die ganze Zeit über schleppen die Strahler schwere, 22 Meter lange Schläuche hinter sich her, aus denen Stahlkies auf die verschmutzten Flächen geblasen wird. Die Köpfe der Mitarbeiter stecken in Helmen mit schmalen Sichtfenstern, an die sich nach unten ein Latz anschließt, der den Oberkörper von schmerzhaften Abprallern schützt. … In die Helme wird Frischluft geführt. Im Hochsommer ist sie heiß, im Winter eiskalt. Nach der Arbeit sitzt eine Handvoll Stahlsplitter in den Sicherheitsschuhen, winzig Splitter, die matt schimmern. „Der Stahlkies ist überall“, sagt Gerhard Meier, „das kannst du nicht ändern.“

 

Bewertungen

Schreibe die erste Bewertung für „Das Werk“

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert